Donnerstag, 10. September 2015

Naturdenkmal am Stadtrand von Pilsen


Die Teufelskanzel bei Radčice

Abstrakte Gemälde? Moderne Reliefs? Wir vergessen wohl zu oft, dass die Natur sehr viel reicher und fantasiereicher ist als das menschliche Vorstellungsvermögen.

Pilsen kann sich nicht nur mit Bauwerken aus sieben Jahrhunderten brüsten, mit einer langen Geschichte als Handelsstadt an der „goldenen Straße“ von Nürnberg nach Prag, mit dem riesigen Hauptplatz, einer kleinen Kathedrale und modernen, zukunftsorientierten Kulturwerkstätten, sondern auch mit interessanten naturkundlichen Erscheinungen. Die leider von den meisten Touristen übersehen und auch von den Einheimischen nicht gebührend beachtet werden.

Zu den eigentümlichsten geologischen Formationen in Pilsen – sie liegen an der Straße in den Vorort Radčice und somit noch auf dem Stadtgebiet – gehört die Čertova kazatelna, die „Teufelskanzel“. Sonderbare Formen in der Natur haben die Fantasie der Menschen schon immer beflügelt, weshalb man sich über den Namen nicht zu wundern braucht.

In jahrtausendelanger Schwerstarbeit hat die neben der Straße verlaufende Mže, einer der fünf Pilsen umschlingenden und durchschlängelnden Flüsse, während der Karbonzeit vor rund 300 Millionen Jahren entstandene Sandsteinschichten ausgefressen und ausgehöhlt und geschliffen. Die bis zu 22 Meter hohe, wie von einem Riesenbildhauer modellierte Felswand präsentiert sich mit unglaublichen Formen und je nach Tageslicht changierenden Farben, die sich heutige Architekten, Designer und Maler zum Vorbild für ihre Kreationen nehmen könnten.

Hier nachfolgend eine Fotostrecke dieses přírodní památka, dieses überraschenden Naturdenkmals am Rande der 170.000-Einwohner-Stadt:






















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